Film - Das Leben eines Gefühlsklärers

... Vieles ist nicht echt! Doch es schützt mich!

 

So oder so ähnlich könnte ein Filmtitel klingen. Warum? Weil genau dem so ist! 

In dem Leben eines Gefühlsklärers ist kaum etwas nach dem Motto: im außen wie im innen. Nichts von dem, was er im außen zeigt, lässt auf das schließen, was in seinem Herzen los ist.

 

Ein Gefühlsklärer wird nicht als Gefühlsklärer geboren. Er wird dazu erzogen bzw. durch Erfahrungen geprägt. Im Laufe seines Lebens lernt der Gefühlsklärer, dass Liebe und Anerkennung

  •  an Bedingungen geknüpft sind
  •  ihn in Gefahr bringen

und im schlimmsten Fall verletzen.

 

Damit er diese Enttäuschungen, verlorenen Träume, Zurückweisungen und erlebten Verletzungen nicht mehr erleben muss, beginnt er nicht nur eine Schutzmauer aufzubauen, sondern auch Erwartungen bzw. Rollen zu erfüllen. Der Gefühlsklärer lernte, dass wenn er bestimmte Erwartungen erfüllt, ihm

  •  Liebe,
  •  Zuneigung,
  •  Wertschätzung

und Beachtung entgegengebracht werden.

 

Im Laufe seines Lebens richtet er seine ganze Aufmerksamkeit auf Äußerlichkeiten und perfektionierte dabei seinen Schutzwall und seine Rollen. Nur so konnte er sich in Sicherheit wiegen und Anerkennung erlangen. Dabei ist das Gefühl von Liebe mit einer neuen Bedeutung "beschrieben" wurden.

 

Leistung, Anpassung, Erfolg und sehr gute Außenwirkung = Ich bekomme Liebe! 

 

Folglich wird er durch folgende oder ähnliche Glaubenssätze gesteuert:

• Ich muss etwas für Liebe leisten! 

• Sie ist an Bedingungen geknüpft 

und wird mir nicht einfach so entgegengebracht.

 

Und schon sind wir im "Drama" des Gefühlsklärers . Die wahre, tiefe und bedingungslose Liebe, die er als Kind spürte, ist durch eine neue Definition überschrieben oder auch verdeckt wurden. So ist es kein Wunder, dass er seinem "normalen" und bisherigen Leben weitergeht. Auch nach der Begegnung mit seinem Loslasser. Denn dieser stellt ja alles in Frage, was der Gefühlsklärer bewusst über Liebe weiß bzw. der Loslasser triggert seine große Angst vor der tollen und bereits einmal verlorenen Liebe.

 

Die Gefühlsklärer-Liebe kann der Gefühlsklärer selber kontrollieren, indem er seine Rollen, Erwartungen und bisherigen Lebensmuster weiter lebt/ erfüllt. Er ist dabei wenig auf andere und schon gar nicht auf den Loslasser angewiesen. Daher zieht sich der Gefühlsklärer nach dem emotionalen Urknall mit seinem Loslasser in sein "altes" Leben zurück. Dort behält er die Kontrolle. Dort bestimmt sein Kopf den Verlauf seines Films - seines Lebens. Der Kopf kontrolliert genau, wie viel der Gefühlsklärer aus seinem Herz Preis gibt. Denn der Kopf weiß nur zu gut, was das Herz in der Vergangenheit erleiden musste, als "zu viel" Liebe gezeigt und gelebt wurde. Und der Kopf zieht das bis zum Ende des Dualseelenprozess durch. Erst kurz bevor der Gefühlsklärer seine Gefühle geklärt hat, verliert der Kopf endgültig die Kontrolle und gibt den Weg für das Herz frei.

 

 

Bis dahin spielt der Gefühlsklärer die Rolle seines Lebens mit unzähligen Masken in seinem Film. Und der Loslasser kann leider nur zuschauen und sich immer wieder sagen:

 

"Ich weiß am besten was gut für mich ist. So wie du am besten weißt, was gut für dich ist. Ich nehme die Situation an wie sie ist und lasse dich los."

 


Ein paar Beispiele durch welche Situationen ein Gefühlsklärer zum Gefühlsklärer erzogen/ geprägt werden kann:

  • Er kommt mit einer Teilnahmeurkunde vom Sportfest nach Hause. Er strahlt vor Stolz über beide Ohren und reicht sie seinen Eltern. Die Reaktion der Eltern: "Wieso hast du nur eine Teilnahmeurkunde und keine Medaille?"
  • Er zeigt seinen Eltern sein gebasteltes Kunstwerk und berichtet stolz, wie er es alleine geklebt und bemalt hat. Die Reaktion seine Eltern: "Na toll! Nun hast du auch noch deinen Tisch angemalt und er ist voller Kleber. Wer macht das jetzt sauber?"
  • Er kommt traurig aus dem Kindergarten und weint, weil sein bester Freund nicht mehr sein bester Freund sein will. Die Reaktion seiner Eltern: "Hör auf zu weinen! Jungs weinen nicht! Außerdem findest du ganz schnell einen anderen Freund!"
  • Er wird nur für (sehr) gute Schulnoten gelobt.
  • usw.

Solche oder ähnliche Situationen haben Gefühlsklärer erfahren. Es muss nicht exakt so gewesen sein. Was sie jedoch alle durchweg erlebten ist, dass sie sich in ihren Emotionen nicht verstanden fühlten. Im Gegenteil. Häufig wurden sie für ihre Liebe und tiefe Traurigkeit abgelehnt.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0