Facebook-Post: So setze ich erfolgreich Grenzen (Fortsetzung)

 

 

 

 

 

 

Grundsätzlich erst einmal: Grenzen setzen bedeutet nicht, jemanden zu bestrafen oder zu manipulieren. Grenzen setzen bedeutet für sich zu sorgen. Grenzen setzen bedeutet seine eigenen Gefühle, seine eigene Seele, seine eigenen Wünsche und sein eigenes So-Sein zu schützen. Und dies aus der eigenen Mitte heraus.

 

 

Und nun kommen wir zum praktischen Teil:

 

 

Mein Tipp 1 ist, dass ihr eure Grenzen in einer Ich-Botschaft formuliert.  Aus der Erfahrung heraus ist dies hilfreich, seine eigenen Grenzen nach außen hin zu verdeutlichen. Und nein, dies ist nicht egoistisch. Es zeigt einfach, dass ihr eurer Wünsche und Bedürfnisse etc. bewusst seid und vertreten werdet.

Sicherlich antwortet ihr oftmals auf eine Bitte o.ä. spontan. Einfach, weil ihr damit überrascht werdet. Das kann durchaus die Strategie sein, damit ihr die Bedürfnisse des Anderen befriedigt.

 

Da kommen wir gleich zu meinem Tipp 2: Nehmt euch Zeit zum Antworten! Überlegt euch, ob ihr dazu bereits seid z.B. der Bitte nachzukommen oder der Grenzüberschreitung nachzugeben. Müsst ihr dabei auf etwas verzichten (z.B. Zeit) oder müsst ihr etwas dafür aufgeben (z.B. Werte oder Selbstliebe)? Sollte dem so sein, dann schlagt die Bitte aus oder gebt eurem Gegenüber deutlich (mit einer Ich-Botschaft) zu verstehen, was das gerade mit euch macht (z.B. Das stresst mich gerade.). Eine Begründung ist nicht immer zwingend notwendig.

 

Oftmals versuchen euch andere zu überrumpeln (kommen plötzlich mit ihrer Bitte oder Grenzüberschreitung auf euch zu). Kommen sie damit nicht zum Erfolg (Erfüllung ihrer Bedürfnisse durch dich), versuchen sie euch zu überreden: "Aber nur du kannst das so toll! Kein Anderer!" o.ä. Da hilft euch mein Tipp 3: Nehmt die "Not" eures Gegenübers auf, gebt ihm eine Begründung für eure Entscheidung und ggf. könnt ihr eine Alternative anbieten. Durch euer einfühlsames Verstehen, stoßt ihr euer Gegenüber weniger vor den Kopf und zusammen mit eurer Begründung, fangt ihr Konflikte ab oder vermeidet sie sogar. Ihr wirkt weicher und zugänglicher. Sollte eure Situation ein Alternativangebot o.ä. ermöglichen, dann könnt ihr das natürlich gerne anbieten (z.B. Ich merke, dass du Hilfe brauchst. Ich selber habe an diesem Tag keine Zeit, kann dir eine Tag später anbieten dir zu helfen etc.). Denn seine eigenen Grenzen kennen bedeutet auch zu wissen zu wann und welche Bedingungen ich meine Hilfe anbieten kann.

 

Es gibt Menschen die dann euer (berechtigtes) Nein oder die Alternative nicht akzeptieren wollen und dann zu ihrer letzten Möglichkeit greifen, euch dazu zu bringen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen: die emotionale Erpressung. "Was bist du denn für eine Freundin? Ich dachte, wir unterstützen uns immer gegenseitig!" So, oder so ähnlich Sätze kommen dann auf euch zu. Meint Tipp 4 ist an dieser Stelle: Nehmt' das Verhalten bitte nicht persönlich! Euer Gegenüber projiziert seine eigenen Bedürfnisse bzw. deren Befriedigung auf euch! Einfach, weil er (noch) nicht gelernt hat, seine eigenen Bedürfnisse selber zu befriedigen. Ihr ja schon ;-). Daher, bleibt ihr bei eurem Nein/ Kompromiss.

 

Sobald ihr immer wieder eure Grenzen vertretet und einfordert, wird sich mittelfristig Entspannung für euch einstellen. Ihr habt nicht mehr das Gefühl eure Bedürfnisse nicht mehr hinter die von anderen zu stellen und bleibt einfach nur bei euch - in eurer Mitte.

 

Viel Erfolg beim Üben und Freude dabei zu erleben, dass es funktioniert!

 

Eure Irene


Meine Tipps im Überblick:

 

1. Ich-Botschaften verwenden

2. Zeit zum Antworten/ Reagieren nehmen

3. Einfühlsam die Not des anderen aufnehmen, eine Begründung geben und ggf. eine Alternative/ einen Kompromiss anbieten.

4. Die Grenzüberschreitung des Gegenübers nicht persönlich nehmen.


Gefühlsklärer-Beispiel:

Dein Dual und du, ihr habt ab und zu Kontakt. Er bestimmt weitestgehend, wann und wie ihr Kontakt habt. Nun meldet er sich mal wieder.

 

Gk: Hey du... Wie geht es dir? Mir geht es nicht so gut. Alles läuft gerade sch****!

 

Loslasser: Ich möchte das nicht hören und lesen.

 

Gk: Aber du bist der einzige Mensch, der mich versteht!

 

Loslasser: Ich sehe/ lese, dass es dir schlecht geht. Dennoch möchte ich deine Sorgen nicht hören. Ich bin nicht die richtige Person dafür. Ich denke, dass XY dir besser hilft, als ich es kann und will.

 

Gk: Wie mies bist du denn? Du hast doch immer gesagt, dass du für mich da bist! Egal wann! egal wo! Und nun? Alles gelogen!

 

Loslasser: Ich merke, dass du sehr aufgebracht bist. Dies hat nichts mit mir oder meiner Reaktion zu tun. Such dir bei jemand anderem Hilfe. Bei mir bekommst du sie nicht.

 

So oder so ähnlich könnte es ablaufen. Ja, es wirkt hart und ja, es ist als Loslasser hart so mit seinem Gefühlsklärer zu reden. Jedoch wird euer Dual nie seine gefühle klären, wenn er jeder Zeit zu euch kommen kann und eure Aufmerksamkeit bekommt.

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